« Ich bin gegen jegliche Monotonie und Uniformität: Ich liebe das Unbekannte, Absurde und Paradoxe. Und ich liebe das Chaos und die Ordnung — jedes zu seiner Zeit. Aber manchmal auch beides zusammen: im Leben wie auf der Leinwand. »

– Urs Burki

Urs Burki (5.12.1945 – 10.2.2017) promoviert im Jahre 1972 zum Doktor der Medizin. Zur selben Zeit entstehen seine ersten künstlerischen Arbeiten (Skulpturen, Fotografie, Malerei, Performance). Während Urs Burki im Kantonsspital Luzern eine mehrjährige chirurgische Weiterbildung absolviert,  kommt er mit der jungen Kunstszene um Urs Lüthi, Luciano Castelli und Jean-Christophe Ammann in Kontakt mit denen er einen regen Austausch pflegt. Ebenfalls in Luzern trifft Urs Burki den Schweizer Bildhauer Mandy Volz, der ihn in das Handwerk der Bildhauerei einweist und mit dem er fortan in dessen Atelier in Pietrasanta (Italien) zusammenarbeitet. In Pietrasanta lernt Urs Burki bedeutende Künstler kennen wie Anish Kapoor, Niki de Saint Phalle, Giò Pomodoro, Bernhard Luginbühl, Rosario Murabito, Isamo Noguchi, Cesar und andere. Fortan tritt der Künstler jedoch ausschliesslich als plastischer Chirurg an die Öffentlichkeit und macht vor allem mit seinen spektakulären „Openair“-Operationen im Conservatoire de Musique de Genève, auf einem Walliser Gletscher, auf der Terrasse einer Luxusvilla in Cologny (Genf) oder am Fusse der Dufourspitze auf einer Höhe von 4500 m weltweit auf sich aufmerksam. Diese performativen Inszenierungen stellen sein beachtliches und äusserst vielseitiges künstlerisches Schaffen  weitgehend in den Schatten. Der Grund: Urs Burki hatte bis anhin sein künstlerisches Werk (Bildhauerei, Malerei, Fotografie, Lyrik und Performances) bewusst der Öffentlichkeit vorenthalten.

Die bedeutende und viel beachtete retrospektive Ausstellung in der Bromer Kunst in Roggwil (Schweiz)  hat auf über 200m2 erstmals Einblick in das reiche und vielseitige Gesamtwerk des Künstlers Urs Burki geboten (Aktuell). Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 31. März 2017 – vom Schweizer Fernsehen SRF mitverfolgt – wurden zudem die Künstler-Monografie „Der Künstler Urs Burki, Chaos und Ordnung, Werke von 1973 bis 2016“ und das Buch „Dr. Urs Burki, Openair & Inhome-Operationen“ erstmals dem Publikum vorgestellt (Bücher).

Urs Burki, der über mehrere Jahre hinweg intensiv an seiner ersten Ausstellung und der Künstlermonografie zu seinem Werk gearbeitet hat, durfte die Premiere leider nicht mehr miterleben. Er erlag am 10. Februar 2017 den Folgen eines Herzstillstands.

Einblick in die chirurgische Tätigkeit von Dr. Urs Burki bietet die Website der Klinik Burki für Ästhetische Chirurgie (burkiclinic.com).