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Poesie & Prosa

 

Identifizierung

Ich weiss nur wenig über das Wesen der Farben: Rot und Schwarz sind für mich die mächtigsten von ihnen. Blau gefällt mir besonders, da es die Farbe des klaren Himmels und des Meeres ist. Manchmal lege ich meine Hände auf die geschlossenen Augen und betrachte die Formen und Farben, die erscheinen: Lichtpunkte, dunkelblaue Seen und Meere, die ihre Blautöne langsam und mannigfaltig wechseln. Violette Wolkengebilde, die wandern und sich ohne Unterlass verändern, so wie ich es in der Realität noch nie sah. Die Natur hat wiederum ihre eigene Sprache: Je öfters man hinhorcht, desto besser versteht man sie. Und je länger ich in der Natur male, desto mehr sehe ich auch hinter das Augenfällige.

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– Urs Burki

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Über die lyrischen Arbeiten des Künstlers

Urs Burki studierte nicht nur die wichtigsten Philosophen der Antike und der Neuzeit, das Schreiben war für ihn bereits in seiner Jugendzeit ein wichtiges Ausdrucksmittel. Als Jugendlicher verfasste er oft – und dies zur Belustigung der Mitschüler und Lehrerschaft – witzige Sketches, die er zur Auflockerung des Unterrichts vortragen durfte.  Seine witzige Art, Leute und Situationen zu beschreiben, fand auch in der Studentenverbindung und bei Familienfesten grossen Beifall. In Dutzenden von Notizbüchern fanden tiefsinnige Gedanken des Künstlers in fragmentarischer Form über Leben und Tod, das menschliche Leid, sozialpolitische Notstände, den Sinn des Lebens und die Aufgabe der Kunst in unserer Gesellschaft Ausdruck. Aber auch Momente der Verzweiflung und der Todessehnsucht fanden neben Einträgen von Fragmenten aus philosophischen Betrachtungen, Skizzen über projektierte künstlerische Arbeiten, mathematische Formeln, Zitate von Philosophen und Literaten sowie Zeichnungen von Kindern aus Nepal, Marokko, Kasakstan etc. ihren Niederschlag.